Clubhouse, Clubhouse, Clubhouse. Jeder spricht von der neuen sozialen Plattform. Hier ist eine Zusammenfassung davon, was die neue Clubhouse-App eigentlich ist, was sie für Agenturen interessant macht und was für Vorgehensweisen sich bewährt haben.
Man kann es nicht leugnen: Clubhouse ist einer der Vorreiter der audiobasierten sozialen Netzwerke, auch “Social Audio” genannt. Seine Bekanntheit ist Anfang 2021 förmlich explodiert.
Seit ihrem Launch im März 2020 ist die Clubhouse-App zu einer sehr breiten Nutzerbasis von zehn Millionen Mitgliedern (Stand 14.02.21) weltweit gewachsen. Und auch, wenn die neue App im deutschsprachigen Raum bereits deutlich an Popularität zugenommen hat, liegt dort noch großes Potential. Bei einer Befragung der „OMD“ vom 25.01.2021 gaben nur 0,7% der Befragten an, Clubhouse bereits zu nutzen. 6,4% hatten schon davon gehört und konnten sich vorstellen beizutreten. 21,1% hatten bisher noch nichts davon gehört, aber konnten sich ebenfalls vorstellen mitzumachen. Der Rest konnte sich die Nutzung bisher noch nicht vorstellen, was sich aber mit zunehmender Popularität und Expansion auf Android ändern könnte.
Was ist die Clubhouse-App?
Clubhouse ist eine App auf dem iPhone oder iPad, die als Echtzeit-Audiochat-Plattform dient, auf der rund um die Uhr organische Unterhaltungen stattfinden. Für viele Nutzer ist Clubhouse eine spannende Möglichkeit Teil einer neuen sozialen Plattform zu sein.
Einladung, bitte!
Bisher können nur eingeladene iOS-Nutzer Clubhouse nutzen. Diese Exklusivität hat eine kleine FOMO-Welle (eng. fear of missing out/ Angst etwas zu verpassen) ausgelöst und ist sicherlich einer der Gründe für den Hype der App. Mit jeder Anmeldung werden jedoch neue Einladungen freigeschaltet.
Für alle Android-Nutzer, die auch gern Zugang zu der neuen Social-Audio-App hätten: Keine Sorge, das Clubhouse-Team ist dabei zu expandieren und der Zugang wird auch für Android kommen. Achtung: Eine Android-App ist schon auf dem Markt. Allerdings ist diese von einem Drittanbieter und somit nicht offiziell.
Währenddessen wächst die Clubhouse-Kultur. Immer mehr Nutzer lernen alle Details über die Social-Audio-App und entwickeln starke Unternehmensnutzungsstrategien.
Navigation auf Clubhouse
Wenn Sie sich in die Clubhouse-App klicken, sehen Sie eine Liste von sogenannten Räumen mit einer Vielzahl an Themen. Diese Liste ist Ihr persönlicher „Clubhouse-Flur“.
Räume können unternehmens- oder marketingspezifisch sein und bis hin zu besondere Event-Räumen gehen, in denen eine bekannte Persönlichkeit Platz nimmt und interviewt wird. Es gab sogar schon eine Broadway-Produktion auf Clubhouse!
In der Clubhouse-Welt gibt es viele coole Dinge. Also, machen Sie sich bereit zuzuhören und sich mit Ihrer Stimme einzubringen.
Sobald man einen Raum ausgewählt hat, kann man eintreten und die Atmosphäre des Raums auf sich wirken lassen. Bei Fragen oder dem Wunsch sein Wissen zu teilen, kann man per Klick seine Hand heben. Möglicherweise wird man dann auf die Bühne eingeladen, um mit den Moderatoren und Sprechern zu diskutieren.
Auf Clubhouse gibt es eine Menge Menschen, die ihr Wissen und ihre Fachkenntnisse mit anderen teilen.
Warum sollte sich eine Agentur für die Clubhouse-App interessieren?
Es gibt drei wichtige Chancen für Digitalagenturen auf Clubhouse:
- Beziehungen und Gespräche
- Kollaborationen
- Kunden
Wie Agenturen Beziehungen und Gespräche über die Clubhouse-App aufbauen können
In der Social-Audio-App dreht sich alles darum Beziehungen zu knüpfen, sowohl für eine Agentur, als auch persönlich. Erfolg in Clubhouse wird nicht in unmittelbaren Verkäufen gemessen, sondern in Wertschätzung, Wissensweitergabe und Beziehungsentwicklung.
Schritt 1: Finden Sie ein Thema, bei dem Sie sich auskennen.
Als Agentur sollten Sie sich nach Räumen umschauen, bei deren Thema Sie Wissen, Erkenntnisse und Antworten beitragen können. Vielleicht ist es ein Raum, in dem es um Markenbildung oder Instagram Engagement geht.
Schritt 2: Bringen Sie sich ein.
Beteten Sie den Raum und beurteilen Sie die Stimmung. Wenn Sie sich wohl fühlen, können Sie sich melden und sich auf die Bühne einladen lassen. Werden Sie auf die Bühne gebeten, können Sie ihr Wissen teilen oder eine Frage stellen, die einen Mehrwert für andere Zuhörer hat.
Schritt 3: Verknüpfen Sie Ihren Instagram- und/oder Twitteraccount.
Während Sie sprechen, werden andere Ihr Clubhouse-Profil anschauen und auf Ihre verbundenen Instagram- oder Twitter-Profile klicken. Wenn ihnen gefällt, was Sie zu sagen haben und was sie auf Ihren Social-Media-Profilen finden, wird Ihre Followerzahl wachsen. Nicht nur das, auch Ihr Postfach wird sich füllen. Verbringen Sie Zeit damit diese Beziehungen zu pflegen.
Schritt 4: Starten Sie selbst einen Raum auf Clubhouse.
Ein großer Vorteil der Clubhouse-App ist, dass jeder einen Raum mit jedem beliebigen Thema starten kann. Denken Sie sich einen einladenden und faszinierenden Titel aus, klicken Sie den “Raum starten”-Button und schon haben Sie die Möglichkeit ein Gespräch zu einem Thema Ihrer Wahl zu beginnen. Dabei können Sie entscheiden, ob Sie selbst sprechen, andere interviewen oder eine Frage-Antwort-Session starten.Personen die Ihnen folgen werden eine Benachrichtigung bekommen, dass Sie den Raum gestartet haben und können sich sofort dazuschalten.
Besonders beliebt sind Räume voller Kreativität und mit viel Interaktivität. Räume können im Voraus geplant werden, oder spontan entstehen – beides ist Teil der einmaligen Art und Weise sich auf Clubhouse zu vernetzen. Für Menschen, die auf der Suche nach Beziehungen und guten Gesprächen sind, ist die Social-Audio-App der perfekte Ort. Hier können Sie Personen rund um den Globus finden, die die gleichen Interessen haben. Diese Clubhouse-Gespräche können Ihnen dabei helfen Ihr Publikum zu vergrößern und letztendlich auch neue Kunden zu gewinnen.
Schritt 5: Verstehen Sie die Rolle des Moderators.
Eine der wichtigsten Komponenten eines guten Clubhouse-Raums ist der Moderator. Ein Moderator öffnet einen Raum, aber im Laufe des Gesprächs können auch zusätzliche Moderatoren hinzugefügt werden. Die Rolle der Moderatoren ist es, für die Atmosphäre und den Fluss des Gesprächs zu sorgen. Sie heißen beispielsweise Teilnehmer willkommen, stellen Experten vor, schlagen vor Sprechern zu folgen und orchestrieren das gesamte Erlebnis. Mit der Rolle des Moderators kommt auch Sichtbarkeit, was für Agenturen natürlich interessant ist. Allein auf einer Bühne zu sein und ein detailliertes Profil zu haben, gibt interessierten Teilnehmern die Möglichkeit sich zu vernetzen. Manche Räume haben drei, vier oder sogar bis zu 20 oder 30 Moderatoren. Räume laufen normalerweise für ein bis zwei Stunden, es gab aber auch schon Räume, die mehrere Tage lang offen waren.
Schritt 6: Räumen Sie bei Instagram und Twitter auf.
Die einzige Möglichkeit sich in einem Raum auf Clubhouse mit jemandem zu vernetzen, ist per Direktnachricht auf Instagram oder Twitter. Auf diesen Social-Media-Plattformen findet also die nächste Ebene des Networkings statt. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Ihre Profile auf Instagram und Twitter aufgeräumt und vorzeigbar sind. Nur so überzeugen Sie andere und machen Ihre Ziele deutlich.
Schritt 7: Haben Sie einen klaren Fokus.
Fallen Sie nicht in die Falle der Zeitverschwendung! Eine der häufigsten Beschwerden über Clubhouse ist der Suchtfaktor. Haben Sie deshalb von Anfang an einen klaren Plan und starten Sie voller Intention und Fokus durch. Mit der Zeit werden Sie merken, dass Ihnen Räume angezeigt werden, die auf Personen basieren, denen Sie folgen. Werden Ihnen viele Räume angezeigt, die Sie nicht interessieren, zögern Sie nicht den “Entfolgen”-Button zu klicken.
So können Digitalagenturen Clubhouse für Kollaborationen nutzen
Kollaborationen sind ein weiterer wichtiger Grund, weshalb Agenturen die Clubhouse-App schätzen. Clubhouse ist durch und durch eine App zum Kontakte knüpfen. Dafür ist die Mehrzahl der Mitglieder dort. Sie möchten sich vernetzen und voneinander lernen. Kollaborationen auf Clubhouse sind zum Beispiel eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam einen Raum moderieren.
Aber es geht noch weiter: Eine der besten Dinge an der Clubhouse-App ist das mit dem Profilbild verbundene Profil. Es gehört zur Clubhouse-Kultur beim Zuhören in einem Raum auf die Bilder der Teilnehmer zu klicken und deren Profile zu lesen. Wenn man jemanden findet, der einen interessiert, kann man der Person folgen und erweitert somit die eigene Clubhouse-Welt. Und oft wird anschließend zurückgefolgt.
Clubhouse-Profile sind keine trockenen LinkedIn-Profile, oder langatmige Presseerklärungen. Stattdessen wird dort mit einer mit Emojis-gefüllten Liste an Stichpunkten gearbeitet, in der man alles, angefangen von beruflichem Werdegang, über Wohnort, bis hin zu Interessen und Hobby auflisten kann. So können schnell Gemeinsamkeiten festgestellt und Kollaborationen gestartet werden. Einige Mitglieder listen auch ihre Produkte, Kurse und Mitgliedschaften auf, die sie verkaufen.
Vom Blickpunkt einer Digitalagentur aus, gibt es hier eine großartige Möglichkeit das Profil in eine Botschaft zu verwandeln, die potentielle Kunden anlockt. Bieten Sie in Ihrem Profil Mehrwert an und stellen Sie sicher, dass Ihr Instagram- und/oder Twitter-Account verbunden ist. Nutzen Sie link.tree, um potentielle Kunden direkt zu Ihrer Agentur zu führen.
Zusätzlich zu potentiellen Kollaborationen mit Menschen überall auf der Welt, haben Agenturen auch die Möglichkeit sich mit potentiellen Teammitgliedern zu vernetzen. Es gab schon Räume auf Clubhouse in denen es darum ging, den richtigen Kandidaten für einen Job zu finden.
Die Social-Audio-App kann Agenturen bei der Neukundengewinnung helfen
Der dritte Grund weshalb eine Agentur Clubhouse verwenden sollte, ist zur Kundengewinnung. Clubhouse steht für eine ganz neue Service-Kategorie, die eine Agentur anbieten kann.
Gewisse Aspekte einer Social-Media-Strategie, die für eine Agentur ein Kinderspiel sind, sind für die Durchschnittsperson eine riesige Hürde. Das Verständnis mag da sein, aber es fehlt oft an Marketingfähigkeiten und dem Wissen, dieses auch umzusetzen. Genau diese Gelegenheit sollten Sie für sich nützen. Bieten Sie Dienstleistungen rund um Clubhouse einzeln an, oder bündeln Sie sie zusammen mit existierenden Services zu einem Komplettpaket für Social-Media-Management verschiedener Kanäle. So können Sie vielleicht auch Neukunden gewinnen.
Clubhouse ist bisher noch keine Mainstream-Plattform. Momentan ist es Android-Usern noch nicht einmal möglich, die Clubhouse-App zu downloaden. Das Potential ist also groß. Es ist sicher, dass noch mehr Menschen dazukommen werden.
Wer bereits jetzt auf Clubhouse unterwegs ist, ist ein sogenannter “Early Adopter” (Frühnutzer). Wenn Sie Ihren Kunden schon jetzt von Clubhouse und den daraus entstehenden Möglichkeiten erzählen, wirft das ein gutes Licht auf Sie und Ihre Digitalagentur. Sie sind dann ganz vorne mit dabei. Nutzen Sie Ihren Vorteil und Ihr Wissen und zeigen Sie Ihren Kunden die Möglichkeiten und das Potential von Social Audio.
Was eine Digitalagentur für ihre Kunden via Clubhouse tun kann
Schon jetzt auf Clubhouse unterwegs zu sein, fühlt sich an wie die frühen “Gold Rush”-Tage. Dinge verändern sich schnell und immer mehr Menschen treten der Social-Audio-App bei.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt Ihre Kundschaft für Clubhouse zu begeistern, sodass sie sich in die App einfinden und damit ihr Publikum vergrößern können. Selbst Kunden mit kleinem Publikum haben bei Clubhouse Erfolg, wenn sie die richtige Nische finden. Während in einigen Räumen hunderte oder tausende Teilnehmer zuhören, haben andere nur zehn bis fünfzig Zuhörer. Und der Erfolg ist nicht mit der Teilnehmerzahl messbar, sondern aus dem daraus entstehendem Mehrwert und den Kontakten.
So können Sie Ihren Auftraggebern helfen, erfolgreich auf Clubhouse zu netzwerken:
Erklären Sie ihnen, wie diese Social-Media-Plattform funktioniert.
Erstellen Sie ein kurzes persönliches Video, das erklärt wie die Clubhouse-App funktioniert und wie eine individuelle Business-Strategie aussehen könnte.
Unterstützen Sie Ihre Kunden bei der Profilgestaltung.
Als nächstes können Sie ihnen dabei helfen, ein gutes, ansprechendes und auf Sie zugeschnittenes Profil zu entwerfen (Emojis nicht vergessen ☺ ). Einigen mag das ganz natürlich und leicht von den Fingern gehen, andere brauchen dabei Hilfe.
Erstellen Sie eine Clubhouse-App-Strategie.
Eine der größten Möglichkeiten für Agenturen ist es, Ihrer Kundschaft dabei zu helfen eine Strategie für diese neue Social-Media-Plattform zu entwerfen, die an ihre individuellen Ziele angelehnt ist. Finden Sie heraus über was Ihre Kunden reden möchten und bestimmen Sie Ressourcen, die man dem Clubhouse-Publikum anbieten kann.
Sobald eine Strategie entworfen wurde, ist es Zeit einen Funnel zu designen. Dann können nach und nach die nötigen Puzzleteile dafür zur Verfügung gestellt werden, wie eine Website oder eine Landingpage, bei der E-Mail-Adressen gesammelt werden.
Stellen Sie sicher, dass die Profilbeschreibungen Ihrer Kunden aktuell sind.
Da die Clubhouse-App die Option anbietet sein Twitter- und Instagram-Profil zu verbinden, machen dies die meisten Nutzer auch. Deshalb sind auch die Twitter- und Instagram-Strategien Ihrer Kunden entscheidend, um neue Follower zu generieren. Diese Strategien zu verbessern, ist eine weitere Möglichkeit für Ihre Digitalagentur.
Verwalten Sie die Clubhouse-App-Kontakte Ihrer Kunden.
Agenturen können ihren Kunden dabei helfen Beziehungen zu bauen, indem sie dabei helfen Kontakte zu pflegen. Wenn Ihre Kunden mehr und mehr Direktnachrichten bekommen, können Sie ein System entwickeln diese effizient zu beantworten und Kontakte zu verwalten. Zusätzlich können Sie auch dabei helfen nach neuen Kollaborationen zu suchen und Gäste zu rekrutieren. Ihre Agentur kann ihre Kunden darüber hinaus durch das Management und die Moderation von Räumen auf Clubhouse entlasten. Auf diese Weise können sich ihre Kunden ganz darauf konzentrieren, ihre Expertise und ihr Wissen zu teilen.
Entdecken Sie neue Möglichkeiten durch das Mithören von Gesprächen.
Ein weiterer Service, den Ihre Digitalagentur Ihren Kunden anbieten kann, ist das Mithören von Unterhaltungen auf Clubhouse. Wenn ein Raum für einen Kunden potenziell interessant ist, kann dieser benachrichtigt werden und dort im Idealfall seine Expertise teilen.
Fazit: Jetzt ist der richtige Moment für Agenturen, um sich mit der Clubhouse-App auseinanderzusetzen!
Es ist schwer vorstellbar, wie Clubhouse in einem Jahr aussieht. Aber was sicher ist: Jetzt ist der Zeitpunkt sich auf dieser Social-Media-Plattform einzubringen und die Möglichkeiten, die diese neue Social-Audio-App bietet, voll auszukosten, sowohl für Ihre Agentur als auch für Ihre Kunden.
Sie können die Autorin dieses Artikels, Deb Mitchell, Community Managerin bei Agorapulse, auf Clubhouse unter @debmitchell, sowie unter #AgencyChat auf Twitter und Clubhouse finden.