Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, YouTube und TikTok sind fest im Alltag von Studierenden verankert – laut Statista werden diese Plattformen von fast 95 % aller deutschen Student:innen regelmäßig genutzt. Obwohl manche Hochschulen soziale Medien als potenzielle Ablenkung vom Lernen betrachten, bieten diese Plattformen eine einzigartige Chance: Sie können dazu beitragen, das Campusleben spannender zu gestalten und Ihre Studierenden langfristig zu binden. Immerhin verbringt die Generation Z im Schnitt zwischen 2 und 4,5 Stunden pro Tag auf Social Media – Social Media in Universitäten strategisch einzusetzen, sollte daher nicht ungenutzt bleiben.

In diesem Beitrag beleuchten wir ausführlich verschiedene Social-Media-Strategien, mit denen Universitäten das Engagement ihrer Studierenden steigern und gleichzeitig eine lebendige Gemeinschaft innerhalb der Bildungseinrichtungen fördern können.

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1. Bieten Sie Ihren Studierenden regelmäßig wertvolle Ressourcen und Updates

Social-Media-Plattformen, wie Facebook und Instagram, werden zum Großteil dazu genutzt, um sich über Neuigkeiten von Marken, Influencer, Unternehmen und Organisationen zu informieren – und Ihre Universität bildet da keine Ausnahme. Damit Ihre Studierenden Ihnen folgen, brauchen sie einen klaren Anreiz. Regelmäßige, relevante und nützliche Informationen bieten genau diesen Mehrwert.

Besonders während der Pandemie wurde deutlich, wie essenziell Social Media in Universitäten zur Kommunikation von wichtigen Updates ist. Die Ludwig-Maximilians-Universität München hat ihre Studierenden beispielsweise über Sicherheitsrichtlinien und Rückkehrregelungen für Präsenzveranstaltungen kontinuierlich über Social Media auf dem Laufenden gehalten.

Social Media in Universitäten zur Krisenkommunikation einsetzen

Doch auch außerhalb von Krisenzeiten sind regelmäßige Updates von enormer Bedeutung. Ihre Universität kann soziale Medien effektiv nutzen, um Studierende über kostenlose Tutorien, Beratungsgespräche und Gesundheitsdienste auf dem Campus auf dem Laufenden zu halten.

Hier sind einige bewährte Methoden, wie Sie Social Media für Ihr Universitätsmarketing optimal nutzen können:

  • Kostenlose Tutorien und Beratungsangebote: Machen Sie diese Angebote zugänglicher, indem Sie direkte Links zu Anmeldeseiten in Ihren Beiträgen einfügen.
  • Veranstaltungsankündigungen: Veröffentlichen Sie den Zeitplan für Vorträge, Workshops und kulturelle Events so früh wie möglich und erstellen Sie ansprechende Grafiken, um Aufmerksamkeit zu generieren.
  • Campusprojekte: Teilen Sie Updates über neue Campusprojekte wie Kunstinstallationen oder Bauprojekte. Dabei sollten Sie Studierende animieren, ihre Meinungen in die Kommentare zu posten.

Fügen Sie in Ihre Social-Media-Beiträge Links ein, über die sich Studierende weiter über Ihre Hochschule informieren oder Termine vereinbaren können. Veröffentlichen Sie den Veranstaltungsplan der Universität so bald wie möglich und kündigen Sie besondere Events direkt an, sobald der Termin feststeht. Informieren Sie Ihre Follower über neue Kunstprojekte, Straßensperrungen und Bauarbeiten auf dem Campus. Lassen Sie auch das Studierendensekretariat verkünden, wann die Zulassungsbescheide verschickt werden.

Beispielpost von TU Berlin, wie Social Media in Universitäten die Möglichkeit bietet, wichtige Ressourcen zu teilen.

Sie sollten Ihre Ankündigungen online veröffentlichen, damit sie von Studierenden nicht nur gelesen, sondern auch geteilt und kommentiert werden können. So erzeugen Sie Vorfreude und fördern die Interaktion innerhalb der Studierendenschaft.

2. Schaffen Sie Anreize, damit Studierende auf Social Media Fragen stellen

Um das Engagement Ihrer Studierenden zu steigern, sollten Sie ihnen gezielt Möglichkeiten bieten, Fragen zu stellen und in den Dialog zu treten. Diese Interaktionen stärken nicht nur die Bindung Ihrer Community an die Universität, sondern verbessern auch die Sichtbarkeit Ihrer Beiträge auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter. Denn je mehr Studierende mit Ihren Inhalten interagieren, desto eher wird dieser Content von den Algorithmen als relevant eingestuft, wodurch er bevorzugt in den Feeds Ihrer Follower angezeigt wird.

Mit diesen konkreten Tipps können Sie Fragen und Diskussionen effektiv anregen, um Ihr Engagement zu steigern:

  • Stellen Sie gezielte Fragen: Beenden Sie Beiträge mit Fragen wie „Welche Themen interessieren Sie besonders im kommenden Semester?“ oder „Welche neuen Workshops würden Sie sich wünschen?“ Solche Fragen schaffen Raum für Austausch und erhöhen die Interaktionsrate.
  • Reagieren Sie aktiv: Nehmen Sie sich die Zeit, auf so viele Kommentare wie möglich zu antworten – besonders auf Fragen. Eine schnelle und persönliche Reaktion zeigt den Studierenden, dass ihre Meinung wichtig ist und stärkt das Vertrauen in die Universität.
  • Q&A-Sessions und Umfragen: Integrieren Sie regelmäßig interaktive Formate wie Umfragen oder Q&A-Sessions in Ihre Storys oder Beiträge. Diese helfen, relevante Themen zu identifizieren und fördern gleichzeitig das Engagement.
  • Feedback sammeln: Nutzen Sie Social Media, um Feedback von Ihren Studierenden einzuholen. Dies kann zur Verbesserung der Studienbedingungen beitragen und vermittelt den Eindruck, dass die Universität aktiv auf die Bedürfnisse der Studierenden eingeht.

Ein besonders wirkungsvolles Format, um Fragen zu fördern, sind regelmäßige Live-Sessions. Auf Plattformen wie Facebook und Instagram können Sie in Echtzeit auf Fragen eingehen – ideal für Themen wie das Bewerbungsverfahren oder wichtige Campus-Updates. Legen Sie im Vorfeld eine klare Agenda fest, um die wichtigsten Punkte strukturiert abzuhandeln. Sollten während der Live-Session Fragen offenbleiben, können Sie im Nachgang darauf eingehen und diese beantworten.

Vergessen Sie nicht, die Aufzeichnungen Ihrer Live-Sessions zu teilen, damit auch Studierende, die nicht live dabei waren, von den Antworten und Diskussionen profitieren können. Eine interaktive und ansprechbare Präsenz in den sozialen Medien signalisiert den Studierenden, dass ihre Anliegen Gehör finden – ein essenzieller Schritt, um eine lebendige und engagierte Campus-Community zu fördern.

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3. Richten Sie Facebook-Gruppen für Ihre Universität ein

Facebook-Gruppen gehören zu den effektivsten Werkzeugen, um das Engagement und die aktive Teilnahme von Studierenden auf Social Media zu fördern. Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen werden Beiträge aus Gruppen von den Algorithmen bevorzugt – Gruppenposts erscheinen häufiger und weiter oben in den Feeds der Mitglieder. Andererseits stärken Gruppen das Gemeinschaftsgefühl und schaffen eine engere Bindung zwischen den Studierenden und der Universität.

Sie können unterschiedliche Arten von Gruppen einrichten, die jedoch von der Universität verwaltet oder unterstützt werden sollten, um eine offizielle Verbindung herzustellen. Die Universität Heidelberg richtet beispielsweise private Gruppen für jede neue Kohorte von Erstsemestern ein. Hier können Studierende bereits vor Studienbeginn neue Kontakte knüpfen, Fragen stellen und Informationen austauschen. Diese Gruppen bleiben oft auch nach dem ersten Studienjahr aktiv und fördern ein dauerhaftes Gemeinschaftsgefühl.

Beispiel wie Universitäten von Facebook-Gruppen profitieren können

Zusätzlich können fachspezifische Gruppen eingerichtet werden, etwa für Frauen in den Naturwissenschaften oder Studierende des kreativen Schreibens. Solche Gruppen bieten Gleichgesinnten einen Raum, um sich auszutauschen und fachliche Diskussionen zu führen, was das Zugehörigkeitsgefühl der Studierenden noch weiter stärkt.

Neben diesen Kern-Gruppen sollten Sie auch die Gründung von Gruppen für Universitätsclubs oder andere Interessengemeinschaften unterstützen. Ob Chor, Hochschulzeitung oder das Volleyballteam – geschlossene Räume für den Austausch sind eine großartige Möglichkeit, den Zusammenhalt und die Identifikation mit der Universität zu fördern.

Damit sich alle Studierenden einbezogen fühlen, sollten Gruppen als ein offener, sicherer Raum gestaltet werden. Eine regelmäßige Moderation ist entscheidend, um unangemessene Inhalte wie Hassreden oder Fehlinformationen zu verhindern. Tägliche Überprüfungen und klare Verhaltensrichtlinien helfen, ein positives Umfeld zu gewährleisten und das Image Ihrer Universität zu schützen.

4. Präsentieren Sie aktuelle Studierende und von Studierenden erstellte Inhalte

Möchten Sie, dass Ihre Studierenden auf den Social-Media-Kanälen Ihrer Universität aktiv bleiben? Dann sollten Sie Ihre Studierenden selbst in den Mittelpunkt stellen!

Während Updates und wichtige Informationen ein essenzieller Bestandteil Ihrer Social-Media-Arbeit bleiben sollten, ist es entscheidend, auch persönlichere und unterhaltsame Inhalte zu teilen. Dadurch fördern Sie eine stärkere Bindung zu Ihrer Community und regen zu mehr Interaktionen an.

Alumni auf den Social-Media-Seiten Ihrer Universität zu präsentieren, kann Ihre Autorität stärken und potenzielle Studierende beeindrucken. Aber wenn Sie aktuelle Studierende einbinden, schaffen Sie eine noch direktere Verbindung und wecken echtes Interesse. Denn Ihre Studierenden wollen sehen, wie der Campusalltag wirklich aussieht – aus der Perspektive ihrer Kommilitonen.

Nutzen Sie diese Ideen, um Ihre Studierenden in den Fokus zu rücken:

  • Preisträger:innen verkünden: Ob akademische Leistungen oder sportliche Erfolge – feiern Sie die Erfolge Ihrer Studierenden und machen Sie diese öffentlich sichtbar.
  • User-Generated Content teilen: Reposten Sie kreative, ästhetische oder unterhaltsame Inhalte, die von Studierenden erstellt wurden. Vergessen Sie nicht, die jeweilige Person zu markieren. Dadurch zeigen Sie nicht nur Ihre Wertschätzung, sondern können auch andere dazu motivieren, ebenfalls Beiträge zu erstellen.
  • Videos von Studierenden für Studierende: Sie können auch noch einen Schritt weiter gehen und Studierende gezielt Videos erstellen lassen, in denen sie den Campus vorstellen, Tipps für den Studienalltag geben oder ihre Erfahrungen teilen. Diese Art von Inhalten zeigt die Universität von ihrer persönlichsten und lebendigsten Seite.

Ein hervorragendes Beispiel ist die Universität Leipzig, die regelmäßig Studierende interviewt und sie nach ihren Erfahrungen und Ratschlägen für neue Kommilitoninnen und Kommilitonen fragt. Solche Videos bringen Humor und Authentizität auf die Kanäle der Universität und sorgen häufig für deutlich mehr Interaktionen als rein informative Beiträge.

Instagram Reel von der Uni Leipzig verdeutlicht die Effektivität von Student:innen als Markenbotschafter:innen

5. Bewerben Sie regelmäßig Veranstaltungen auf dem Campus

Eine Studie zum Thema „Was treibt Studierende zur Nutzung von sozialen Medien?“ kommt zu folgendem Ergebnis:

„Von den vier angebotenen Auswahlmöglichkeiten war der mit Abstand häufigste Grund aller Altersgruppen für die Nutzung sozialer Medien ‘auf dem Laufenden zu bleiben’. Ganze 42 % der unter 20-Jährigen, 38 % der 21- bis 30-Jährigen und 37 % der über 31-Jährigen wählten diese Option.“

Zum Glück bieten die meisten Universitäten eine Fülle von Veranstaltungen, die das grundlegende Bedürfnis der Studierenden, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, perfekt erfüllen. Dazu zählen unter anderem:

  • Jobmessen
  • Wohnheim-Messen
  • Alumni-Veranstaltungen
  • Ausstellungen von Studierenden
  • Clubtreffen
  • A-Capella-Aufführungen
  • Theaterstücke
  • Konzerte
  • Sportveranstaltungen
  • Comedy-Shows
  • Filmabende

Mit so vielen Events fällt es leicht, den Überblick zu verlieren. Genau hier kommen Ihre Social-Media-Kanäle ins Spiel: Indem Sie regelmäßig über diese Veranstaltungen informieren, geben Sie Ihren Studierenden einen wichtigen Grund, Ihnen zu folgen und immer up-to-date zu bleiben. Besonders bei jüngeren Generationen spielt FOMO (Fear of Missing Out) eine große Rolle – nutzen Sie diese Tatsache zu Ihrem Vorteil!

Hier sind einige bewährte Methoden, um Veranstaltungen optimal zu bewerben:

  • Eventankündigungen in Beiträgen und Storys: Nutzen Sie Instagram Storys, um bevorstehende Veranstaltungen anzukündigen und gleichzeitig visuell ansprechende Inhalte zu teilen. Fügen Sie, wenn möglich, Links zu Anmeldeseiten oder weiteren Informationen hinzu.
  • Facebook Events erstellen: Veranstaltungen auf Facebook zu bewerben, erhöht nicht nur die Sichtbarkeit, sondern sorgt auch dafür, dass Studierende die Teilnahme ihrer Freunde sehen und so eher Interesse zeigen. Ein „Events“-Tab auf Ihrer Facebook-Seite dient als zentrale Anlaufstelle für alle Campus-Aktivitäten.
  • Live-Streams und Highlights: Wenn es sich um größere Events handelt, wie Konzerte oder Alumni-Veranstaltungen, könnten Sie Teile der Veranstaltung live streamen oder Highlights danach auf Ihren Kanälen teilen. So bleiben auch die Studierenden involviert, die nicht teilnehmen konnten.

Durch die regelmäßige und strategische Bewerbung von Campus-Veranstaltungen können Sie nicht nur die Teilnahme erhöhen, sondern auch die Präsenz Ihrer Universität in den sozialen Medien nachhaltig stärken.

Social Media in Universitäten: Veranstaltungen, die auf Facebook von der Universität Leipzig angeboten werden

Abschließende Gedanken zu Social Media in Universitäten

Soziale Medien sind ein unschätzbar wertvolles Instrument für Universitäten. Sie ermöglichen es nicht nur, mit dem Alumni-Netzwerk in Verbindung zu bleiben und potenzielle neue Studierende anzusprechen, sondern bieten auch eine Plattform, um die akademischen Erfolge und das Campusleben authentisch zu präsentieren.

Der vielleicht größte tägliche Vorteil von Social Media besteht jedoch darin, eine enge Beziehung zu Ihren Studierenden aufzubauen und eine starke, lebendige Gemeinschaft innerhalb der Universität zu fördern. Es sind nicht nur die geteilten Informationen, sondern vor allem die Interaktionen, die das Gefühl von Zugehörigkeit und Engagement schaffen.

Um sicherzustellen, dass Ihre Social-Media-Strategie nachhaltig erfolgreich bleibt, sollten Sie regelmäßig Ihre Social-Media-Analysen auswerten. Ermitteln Sie, welche Inhalte bei Ihren Studierenden besonders gut ankommen und das meiste Engagement erzeugen. Nutzen Sie diese Erkenntnisse, um mehr von dem Content zu erstellen, der funktioniert und passen Sie Ihre Strategie kontinuierlich an die sich ändernden Interessen und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe an.

Darüber hinaus sollten Sie innovative Formate und Ansätze ausprobieren, um die Interaktionen weiter zu steigern – von Umfragen über Q&A-Sessions bis hin zu exklusiven Einblicken in das Campusleben. So bleibt Ihr Social-Media-Auftritt nicht nur informativ, sondern wird zu einem zentralen Kommunikationskanal, der Ihre Studierenden aktiv einbindet und begeistert.

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